Der Tempel, sagt Gott, ist der Ort, wo ich bei dir wohne. Der Tempel ist aufgebaut wie die Welt. So wie der Mensch hier auf Erden seinen Dienst tut, um sich seiner Seele zu nähern, so tut er den Dienst gleichzeitig auch auf einer höheren Ebene im Tempel.

Es heißt, der Bau des Tempels entspricht dem Bau der Schöpfung. Der Sinn der Schöpfung ist der Mensch und am Ende der Schöpfung erscheint der Mensch.

 

Wir leben in der vierten Welt, der Welt des Tuns. Und wer den Weg der Umkehr geht, den Weg zu seiner Seele, derjenige erkennt in seinem Tun ein Mysterium. Die Auswirkungen der Taten, die wir hier vollbringen sind ein Mysterium. Es ist der Weg von der Ein-heit über die Zwei-heit und zurück zur Ein-heit. Die äußere Welt ist die Welt der Formen, der Zwei-heit, in der wir Leben und unsere Taten vollbringen. Etwas, das aus der Einheit kommt, ist solange es noch nicht in unsere Welt der Zwei-heit durchgebrochen ist und somit noch nicht in der Form erschienen ist, verborgen, ein Mysterium. Die konkrete Tat, die wir tun, ist die Tat in der Zwei-heit und geschieht in der Welt der Zwei-heit, unserer konkreten raum-zeitlichen Welt. Doch der Ursprung der Tat kann niemals in der Welt der Zwei-heit erklärt werden.

Woher eine Tat kommt, kann man in der Welt der Zwei-heit nicht wissen, aber man kann es erkennen, wenn man die Tat tut.

Durch das Tun öffet sich eine andere Welt für den Menschen. Man kann noch so viel Lesen und Studieren, erst wenn man selber etwas Tut und Erfahrungen macht, kann man die Dinge wirklich "be-greifen". Genauso wie bestimmte Dinge nur dadurch beurteilt werden können, wenn man von ihnen kostet und sie isst.

 

Es gibt Phasen im Leben, wo das Wesen der Tat gesehen werden kann und zwar in einem Zustand im Tempel, dem Tempel im Menschen, der Wohnung Gottes, in dem man in allem was man tut, ein höheres Wissen, eine Offenbarung, eine Erkenntnis, Liebe und Güte anerkennt. Der wahre Sinn einer Handlung kann dann erkannt und anerkannt werden.

 

Unterwirf dich niemandem.  Gott ( in Dir ) wird dir sagen welcher Sache du dienen sollst und es gibt letztendlich nur eine große Sache: Du hast Deinen Weg zu gehen im Leben.

Die Welt hier ist sehr wichtig, betrachte nichts als unwichtig. Die Erlösung kann dir kommen, wenn du in jedem Ding, in jedem Ereignis das Ursprüngliche sieht und die Verbindung mit dem Ewigen herstellst. Kein Ereignis ist bloßer Zufall oder bedeutet nichts. Auch jedes Gespräch mit einem Menschen, jede Geschichte, die du höhrst, muss zum Wesentlichen zurück gebracht werden. Jedes Ereignis, das zu dir kommt ist etwas, dass zu dir kommt, dass du es erlöst, befreist und zum Kern bringst.

 

Der Mensch, der in dieser Welt der Verbannung lebt und Abgeschnitten ist vom Ursprung weis oft nicht was zu tun ist, doch auch das hat seinen Sinn. Denn es heißt: Gerade im Augenblick der Verwüstung des Tempels wird der Erlöser geboren!

 

 Wie bei der Schöpfung die Welt erst entsteht, wenn der Gedanke Gottes zut Tat wird, so muss auch beim Menschen der  Gedanke zur Tat werden. Dann erst entsteht die Verbindung zwischen Oben und Unten. Der Mensch als Stellvertreter im  Äußersten, also in dieser Welt des Tuns, kann dieses Äußerste nur durch sein Tun zum Ursprung zurückbringen.

Das Tun des Menschen wird aus Sicht des Ewigen immer als ein Säen betrachtet, jede Tat ist ein Same. Der Mensch soll nicht gleich nach der Tat auch das Ergebnis sehen wollen. Er soll "umsonst" (becchinam) tun!

Denn der Samen der Saat darf nicht vernichtet werden. Das Vernichten des Samend bedeutet, dass der Mensch den Fokus im Leben immer nur auf den Nutzen für diese Welt legt.

Im Inneren des Menschen ist die Stimme, die er erhalten hat und die es zu finden und auf die es zu hören gilt!

 

 

Das Tun "umsonst"

 

 

Deswegen ist das "Tun umsonst" von so hoher Wichtigkeit. In jedem Augenblick bin ich gezwungen Entscheidungen zu treffen, selbst wenn ich mich entscheide jetzt nicht zu handeln und einfach nichts zu machen. Das ganze Leben ist eine Kette von Entscheidungen, die ich immer wieder im momentanen Augenblick erneut treffe.

 

Tun "umsonst" heißt, die Dinge in Deinem Leben also ohne nachweisbare Gründe zu tun, ohne einen Zweck, um einen bestimmten Nutzen daraus zu ziehen. Tue die Dinge im Vertrauen um in jeder Gegenwart erneut eine Entscheidung zu treffen im Sinne von:  Hast das einen tieferen Sinn was ich hier gerade mache? Mache ich es nur um davon im nur Äußerlichen zu profitieren, egal ob es sich um Ansehen, Geld, Bequemlichkeit oder reines Verstandeswissen usw. handelt? Oder stärke ich mit meinem Handeln meine Beziehung zu meinem Inneren (Gott in mir), indem ich aus Barmherzigkeit heraus handle?

Tue die Dinge gratis, wie es dir aus Deinem Innersten stimmig erscheint ohne erst Abzuwegen, welche Folgen oder Auswirkungen die Handlung haben könnte, bevor es sich zeigt, was daraus wird.

Der Sinn der Handlung und was daraus entsteht, wird oft erst im nachhinein klar.

 

Kommt der Mensch auf seinem Weg unmittelbar in Verbindung mit Gott, was sich in jeder Situation im Leben abspielen kann, geschieht das in einem Moment, aus dem er als ein anderer Mensch zurückkehrt. Dieses Ereignis entspricht der 1-4 Verbindung, der Verbindung des Körpers mit der Seele. Bei diesem Durchbruch wird die Verbindung mit Gott ganz von selbst hergestellt, ein Zustand der Einheit entsteht. Es verändert sich etwas im Menschen, er ist ein anderer geworden.  Sein Leben ist dann mit einer anderen Welt verbunden und ins große Ganze aufgenommen. Dieses Ereignis kann nur durch eine menschengemachte Tat kommen. Es kann eine Tat in Form einer Haltung, eines Gedankens, einer Absicht, eines Willenaktes sein.

Dieser Weg ist kein Weg im Geheimen oder in der Dunkelheit, er kann gut und sichtbar gegangen werden, wenn die Absicht der Umkehr besteht, also der Sehnsucht der Verbindung mit Gott.

 

Der Mensch ist der einzige, der außerhalb der Zeit die Verbindung mit Oben hat, die Verbindung mit dem höchsten Himmel!

 

 

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